Fettstoffwechselstörung: So bringst du deine Blutfettwerte wieder in den Normbereich


Bei einer Fettstoffwechselstörung baut der Körper die Fette nicht mehr richtig ab. Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland haben zu viel Cholesterin im Blut. Bei rund 15 % sind die Triglyceride erhöht.¹ Das Tückische daran: Kaum jemand weiß davon. Später können die Folgen dramatisch sein. Arterielle Durchblutungsstörungen, Herz- und Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Schlaganfall drohen, wenn die Blutfettwerte erhöht sind. Wie du eine Fettstoffwechselstörung erkennst und was du tun kannst? Das verrät dir dieser Beitrag.

Fettstoffwechselstörung vorbeugen

Was ist eine Fettstoffwechselstörung?

Fachleute sprechen bei einer Fettstoffwechselstörung von einer Dyslipidämie beziehungsweise Hyperlipidämie. Eine Fettstoffwechselstörung bedeutet, dass der Körper Fette nicht mehr wie gewohnt abbauen kann. Dadurch steigt der Fettgehalt im Blut. Anders gesagt: Sowohl deine Cholesterin-Werte als auch deine Triglyceride erhöhen sich. (Zu hohes Cholesterin ist allerdings nicht immer ein Problem: Sprich unbedingt mit deinem Arzt darüber!)

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Was macht eine Fettstoffwechselstörung so gefährlich?

Die Fettstoffwechselstörung gehört zum „metabolischen Syndrom“. Zu hohe Blutfettwerte gelten als Risikofaktor für Arterien-Verkalkung. Mögliche Konsequenzen sind Durchblutungs-Störungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Besonders gefährdet, an einer Fettstoffwechselstörung zu erkranken, bist du, wenn du…

  • starkes Übergewicht (Adipositas) hast.
  • unter Bluthochdruck leidest oder
  • Diabetes mellitus bei dir festgestellt wurde.

Wie entsteht eine Fettstoffwechselstörung?

In den meisten Fällen ist die Fettstoffwechselstörung genetisch bedingt. Mit anderen Worten: Du hast sie geerbt. Allerdings spielt auch die Ernährung eine Rolle: Wir ernähren uns zu ungesund. Auf unserem Speiseplan stehen zu viel Fett, Zucker sowie Transfettsäuren. Demzufolge nehmen wir mehr Kalorien auf, als wir brauchen. (Möchtest du deinen täglichen Kalorienbedarf ermitteln? Das kannst du ganz leicht mit unserem Abnehmrechner!)

Fettstoffwechselstörungen lassen sich in zwei Formen unterteilen:

  1. Primäre Fettstoffwechselstörung: Der Defekt ist erblich bedingt.
  2. Sekundäre Fettstoffwechselstörung: Gründe sind beispielsweise starkes Übergewicht (Adipositas), Diabetes mellitus Typ 2, eine Schilddrüsen-Unterfunktion sowie eine Lebererkrankung.

Meistens führt Adipositas zu hohen Cholesterin- und Triglycerid-Werten. Daneben bedeutet ein höheres Körpergewicht häufig, dass die Insulinsensitivität sinkt.

Das wirkt sich auf den Fettstoffwechsel aus:

  • Die Triglyceride steigen an.
  • Das „gute Cholesterin“ (HDL = High-Density-Lipoprotein) sinkt und wird mit Triglyceriden angereichert.

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Wie kommt das Fett in den Körper?

Der Körper stellt Fette (Lipide) selbst her. Zusätzlich nimmst du Fette mit deiner täglichen Nahrung auf. Weil Fette unlöslich sind, brauchen sie Unterstützung. Deshalb binden sogenannte Lipoproteine die Fette und transportieren sie durch das Blut. Deine Cholesterin- oder Triglycerid-Werte sind erhöht? Dann hast du automatisch auch mehr Lipoproteine. Insgesamt gibt es fünf verschiedene. Dabei gilt: Großer Partikel = geringe Dichte. Bei einer geringen Dichte transportieren Lipoproteine besonders viele Fette.

Drei Lipoproteine und ihre Aufgaben

  1. VLDL (Very Low Density Lipoprotein): VLDL trägt vor allem Triglyceride, aber auch Cholesterin durch das Blut.
  2. LDL (Low Density Lipoprotein): LDL ist eigentlich ein Abbauprodukt von VLDL. Umgangssprachlich nennt man LDL das „schlechte Cholesterin“. Grund dafür ist, dass es vor allem Cholesterin an den Arterienwänden ablagert. Das kann nicht nur zur Arterienverengung führen, sondern die Arterien verschließen und einen Herzinfarkt auslösen.
  3. HDL (High Density Lipoprotein): HDL holt das Cholesterin von den Arterienwänden ab und bringt es zurück zur Leber. Diese macht es unschädlich. Darum nennt man HDL auch das „gute“ Cholesterin.

 

Arten der Fettstoffwechselstörung

Ein hoher Cholesterinspiegel kann unterschiedliche Ursachen haben, zum Beispiel:

  • Eine Schilddrüsenunterfunktion
  • Zu viel Cholesterin in der Nahrung
  • Zu wenig ungesättigte Fettsäuren
  • Mangel an Ballaststoffen

Sind deine Triglycerid-Werte erhöht? Dahinter steckt beinahe immer Übergewicht, denn der Körper legt Fettdepots in Form von Triglyceriden an.

Fettstoffwechselstörungen haben eins gemeinsam: Es sind zu viele Lipoproteine im Blut. Der Stoffwechsel schafft es nicht mehr, die vorhandenen Fette abzubauen.

Die folgende Tabelle zeigt unterschiedlichen Arten von Fettstoffwechselstörungen³

Bezeichnung Gesamt-Cholesterin Triglyzeride
Hypercholesterinämie erhöht normal
Hypertriglyceridämie normal erhöht
kombinierte Hyperlipidämie erhöht erhöht

Wie erkennt man eine Fettstoffwechselstörung?

Das ist ein echtes Problem: Oft bemerkst du jahrelang keine Symptome. Das heißt, du kannst unter einer Fettstoffwechselstörung leiden, ohne je Beschwerden zu haben. Aus diesem Grund solltest du alle zwei Jahre deine Blutfettwerte vom Hausarzt kontrollieren lassen. Zur Sicherheit. Deine Blutfettwerte sind zu hoch? Dann kann es zu einer Verengung der Blutgefäße kommen. Das bedeutet: Du hast ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden.

Diagnose Fettstoffwechselstörung: Was du tun kannst

Die positive Nachricht zuerst: Ist deine Fettstoffwechselstörung lebensstilbedingt, kannst du sie durch eine veränderte Ernährung beeinflussen. Vielleicht kannst du deine Werte sogar in den Normbereich zurückbringen. Versuche zunächst, dein Cholesterin zu senken.

Deinen Lebensstil ändern: Wie du deine Fettstoffwechselstörung verbessern kannst

  • Sorge für ausreichend Bewegung.
  • Hör auf zu rauchen.
  • Verzichte möglichst komplett auf Alkohol.
  • Falls du Übergewicht hast: Arbeite daran, Gewicht zu verlieren. Vielleicht mit der beliebten Stoffwechselkur?
  • Verzichte auf Transfettsäuren und gehärtete Fette. Meide industriell verarbeitete Lebensmittel wie beispielsweise Fast Food, Fertiggerichte sowie Süßigkeiten.
  • Halte dich stattdessen an ungesättigte Fettsäuren beziehungsweise Omega-3-Fettsäuren.
  • Reduziere Stress. Zur Unterstützung kannst du es mit Yoga versuchen. Oder lerne eine andere Technik zur Stressbewältigung.

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Warum Sport und Bewegung so hilfreich sind

Wenn du unter einer Fettstoffwechselstörung leidest, hilft Bewegung. Sportliche Aktivitäten unterstützen dich dabei, erstens deinen LDL-Spiegel zu senken und zweitens deinen HDL-Spiegel zu erhöhen.

Nicht vergessen: HDL ist wichtig. Es baut das angelagerte Cholesterin der Arterienwand ab und bringt es zur Leber. Dort wird es unschädlich gemacht. Besonders Ausdauersport ist eine gute Wahl. Dazu gehören Schwimmen, Laufen oder Walking.

Wenn du bisher keinen Sport getrieben hast, fang im Alltag an:

  • Nimm die Treppe statt den Lift.
  • Übernimm den Hausputz selbst.
  • Erledige Wege möglichst mit dem Rad oder zu Fuß.
  • Falls du einen Bürojob hast, steh öfter vom Schreibtisch auf. Nutze Pausen, um dich zu bewegen.

Die Art der Fette ist entscheidend

Von der Kalorienzahl unterscheiden sich Fette kaum. Trotzdem gibt es Fette, die dir guttun, und welche, die dir schaden. Faustregel: Halte dich an Pflanzenfette.

Einfach ungesättigte Fettsäuren sind gesund: Sie reduzieren dein LDL-Cholesterin. Gleichzeitig erhöhen sie dein HDL-Cholesterin. Gute Quellen sind Avocados, Rapsöl und Olivenöl.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind lebenswichtig: Dazu gehören vor allem Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Unser Körper kann diese Fettsäuren nicht selbst herstellen. Wir müssen sie mit der Nahrung zuführen. Allerdings ist entscheidend, dass das Verhältnis stimmt. Nimmst du zu viel Omega-6 auf, verstärken sich Entzündungsreaktionen in deinem Körper. Empfohlen wird ein Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 von 5:1.

Gesättigte Fettsäuren gelten als ungesund: Sie sollen das LDL in die Höhe treiben. Gesättigte Fettsäuren kommen vor allem in tierischen Lebensmitteln vor. Darum solltest du nicht zu viel davon zu dir nehmen. Du findest sie zum Beispiel in Wurst, Vollmilchprodukten, Sahne, Butter und Backwaren. (Fetter Seefisch wie z.B. Lachs ist eine Ausnahme: Er ist wegen der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sehr gesund.)

Transfette sind gesundheitsschädlich: Unser Körper kann diese künstlich gehärteten Fette nicht verarbeiten. Sie sollen an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt sein. Zudem erhöhen sie das LDL-Cholesterin. Warum sie so häufig verwendet werden? Transfette sind billig, lange haltbar und sie bleiben streichfähig. Aufgrund dessen sind sie in der Lebensmittelindustrie beliebt.

Transfette werden genutzt für

  • Fast Food (zum Beispiel für Pommes Frites und Burger),
  • Frittierfett,
  • Backwaren (beispielsweise für Croissants und Kuchen),
  • Fertiggerichte sowie
  • Süßwaren und Snacks wie Kartoffelchips oder Popcorn.⁵ 

Übrigens: In den USA sind Transfette in Fertignahrung inzwischen verboten.⁷ Bei uns gibt es noch immer keine Kennzeichnungspflicht. Manche Hersteller geben aber freiwillig an, dass sie Transfette nutzen. Dann findest du auf dem Etikett den Hinweis: „Gehärtetes Pflanzenfett“ beziehungsweise „Teilweise gehärtetes Pflanzenfett“. Kurzum, am besten meidest du diese Produkte.

 

Kurz & knapp: Was du bei einer Fettstoffwechselstörung tun kannst

  • Reduziere dein Übergewicht.
  • Beweg dich so viel du kannst. Treibe Sport.
  • Hör auf zu rauchen.
  • Verzichte auf Alkohol.
  • Erlerne Techniken, um mit Stress besser fertig zu werden.
  • Ernähre dich gesund. Optimal sind Salat, frisches Gemüse und kalorienarmes Obst.
  • Meide Transfettsäuren. Denn sie erhöhen das LDL und senken deinen HDL-Spiegel.
  • Halte dich stattdessen an gesunde Pflanzenfette.
  • Bringe dein Omega-6- / Omega-3-Verhältnis in Ordnung.

Zu guter Letzt: Sprich mit deinem Hausarzt. Lass deine Blutfettwerte regelmäßig prüfen.

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Quellenangaben

  1. https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Erhoehte-Blutfettwerte-erkennen-und-behandeln,fettstoffwechsel100.html
  2. https://www.netdoktor.at/laborwerte/blutfette-8417
  3. Thomas Stulnig, Simone Moosheer (2013): Ernährung bei erhöhten Blutfettwerten: Cholesterin und Triglyceride, S. 11
  4. https://www.netdoktor.at/laborwerte/omega-3-fettsaeuren-6684735
  5. Russell E. Artificial trans fatty acids do not belong in our food. Can Med Assoc J. 2014;186(8):563-563. doi:10.1503/cmaj.140393. 37.
  6. Ascherio A, Willett WC. Health effects of trans fatty acids. Am J Clin Nutr. 1997;66(4 Suppl):1006S – 1010S.
  7. U.S. Food and Drug Administration. FDA Cuts Trans Fat in Processed Foods. June 2015. http://www.fda.gov/ForConsumers/ConsumerUpdates/ucm372915.htm.