Stoffwechselstörungen akut oder chronisch- welche es gibt, wie sie entstehen und was dagegen zu tun ist


Rund 20 Prozent aller Deutschen leiden an einer Art Stoffwechselstörung. Daher beantworten wir dir heute die Fragen: Welche Stoffwechselstörungen es gibt, wie diese entstehen und was du dagegen tun kannst.

Stoffwechselstörung Diabates

Stoffwechselstörung – was ist das überhaupt?

Bei einer Stoffwechselstörung (auch Stoffwechselanomalie genannt) gerät der Metabolismus (Stoffwechsel) im menschlichen Körper aus dem Gleichgewicht. Enzyme und Hormone oder andere biochemische Botenstoffe und Substanzen, die die verschiedenen Stoffwechselarten dirigieren, sind entweder hyperaktiv oder zu wenig aktiv. Und Zufuhr, Abbau oder Transport lebenswichtiger Nährstoffe sind gestört. Eine solche Störung kann genetisch bedingt (also angeboren) sein oder durch äußere Einflüsse wie falsche Ernährung oder eine akute Erkrankung hervorgerufen werden.

Vor allem die durch erbliche Veranlagung bedingten Anomalien im Stoffwechselhaushalt sind nicht heilbar. Allerdings lassen sich die Beschwerden durch Medikamente sowie eine gesunde Lebensweise und passgenau zusammengesetzte Ernährung lindern und auf ein Minimum reduzieren. Gerät dein Stoffwechsel durch ungesunde, falsche Ernährung und andere äußere Faktoren wie Stress oder Übergewicht aus dem Gleichgewicht, lässt sich das Problem häufig durch eine gezielte Stoffwechselkur in den Griff bekommen. Wir zeigen dir, welche Arten von Stoffwechselstörungen es gibt, wie man sie behandelt und welche Strategien zur gezielten Vorbeugung sich lohnen. Denn gerade die nicht genetisch bedingten, sondern erworbenen Stoffwechselstörungen sind kein unabänderliches Schicksal und lassen sich mit entsprechenden Maßnahmen gut in den Griff bekommen.

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Störungen im Metabolismus: verschiedenste Ursachen

Störungen im Metabolismus machen sich auf die vielfältigste Weise bemerkbar. Die Anzahl der Stoffwechselzwischenprodukte kann dabei ebenso erhöht sein, wie der Transport bestimmter Substanzen. Durch fehlgeleitete Enzyme und andere Botenstoffe kann es zur überhöhten und unerwünschten Speicherung von Stoffwechselprodukten oder Metaboliten kommen, in den Zellen gebildete Zwischenprodukte auf dem biochemischen Weg des Stoffwechsels. Da der Metabolismus im menschlichen Körper äußerst vielfältig strukturiert ist und aus verschiedenen Stoffwechselarten besteht, lassen sich entsprechend unterschiedliche Stoffwechselstörungen feststellen.

  • Der Fettstoffwechsel kann mit erhöhten Blutfettwerten ebenso gestört sein wie der Eiweißstoffwechsel bzw. der Aminosäurenstoffwechsel. Dazu zählt zum Beispiel die Porphyrie (Störungen im blutbildenden Knochenmark oder in der Leber).
  • Von einer Störung oder Anomalie betroffen sein kann auch der Kohlenhydratstoffwechsel und dann bestimmte Formen von Diabetes (Zuckerkrankheit) hervorrufen.
  • Ein Hinweis auf eine Störung im Mineralstoffwechsel ist zum Beispiel Phosphormangel.

Sehr vielfältige Ursachen und Auslöser für Stoffwechselstörungen

Einen eindeutigen Auslöser für Stoffwechselerkrankungen oder -störungen gibt es nicht, da die metabolischen Vorgänge im menschlichen Körper sehr komplex sind. Bei angeborenen Störungen ist der Auslöser nicht selten eine Autoimmunerkrankung. Es gibt auch metabolische Störungen wie die Myopahtie, die angeboren oder erworben auftritt. Zu den häufigsten angeborenen oder erworbenen Stoffwechselstörungen gehören:

  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Gicht
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Harnstoffzyklusdefekt
  • Hashimoto-Syndrom
  • Porphyrie
  • Myopathie
  • Kryptopyrrolurie (KPU)
  • Hämopyrrollaktamurie (HPU)

Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche, teilweise sehr selten auftretende rein genetisch bedingte Stoffwechselanomalien.

Von Napoleon über einen englischen König bis Mario Götze – auch Prominente kann eine Stoffwechselerkrankung treffen

Bei einem aus der Balance geratenen Stoffwechsel ist der Übergang von einer Störung zu einer Erkrankung fließend, da das Erscheinungsbild äußerst vielschichtig und nicht eindeutig eingrenzbar auftreten kann. Auch Persönlichkeiten der Geschichte wie Napoleon Bonaparte oder der englische König Georg III. sollen laut Medizinhistorikern an einer Stoffwechselanomalie gelitten haben. Bei Georg III. soll die falsche Behandlung mit hochgiftigem Arsen die Folgen der Porphyrie dramatisch verschlimmert haben.

In jüngerer Zeit machte Fußballnationalspieler Mario Götze Schlagzeilen mit der chronischen Stoffwechselstörung Myopathie (Eigenerkrankung der Muskeln). Angeborene Störungen des Metabolismus sind nicht heilbar, jedoch durch medizinische Behandlung sowie Umstellung von Ernährung und Lebensweise für eine mehr an Lebensqualität in den Griff zu bekommen. Erworbene Stoffwechselstörungen lassen sich durch Abstellen der auslösenden Faktoren beheben oder zumindest mildern. Eine chronische Stoffwechselerkrankung oder schwere akute Stoffwechselstörung gehören in jedem Fall in die Hände eines behandelnden Arztes.

Wie und warum sich eine erworbene Stoffwechselstörung bildet

Bei erworbenen Stoffwechselstörungen zählen zu den häufigsten Ursachen oder Auslösern:

  • falsche oder ungesunde Ernährung
  • Übergewicht
  • Genussmittel, wie: Alkohol und Nikotin
  • toxische (giftige) Substanzen
  • Krankheitserreger von außen

Im Mutterleib auf den Fötus übertragene Krankheitserreger werden von der medizinischen Wissenschaft als ursächlich für einige angeborene Fälle einer Stoffwechselstörung angenommen. So wies in einer aktuellen Studie ein Team aus internationalen Forschern (u.a. Deutsches Institut für Ernährungsforschung und Charité Berlin) einen direkten Zusammenhang zwischen angeborener Stoffwechselstörung bei Kindern und Malaria durch Infektion der Mütter während der Schwangerschaft nach.

Bei einer akuten Beeinträchtigung des Eiweißstoffwechsels wie Porphyrie mit gestörter Hämoglobin-Bildung (eisenhaltiger Proteinkomplex in den roten Blutkörperchen) kann eine Vergiftung mit Blei, Quecksilber oder bestimmten Pflanzenschutzmitteln die Ursache sein. Studien am renommierten Weizmann Institut in Rehovot/Israel legen zudem nahe, dass eine Störung des Glukosestoffwechsels mit Diabetes Typ 2 als Folge durch bestimmte künstliche Süßstoffe und damit gesüßte Softdrinks ausgelöst werden kann.

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Rund 20 Prozent aller Deutschen leiden an einer Art Stoffwechselstörung

Nach Angaben von Sportmedizinern sollen in Deutschland rund 20 Prozent der Bevölkerung in jedem Alter an einer milden bis schweren Stoffwechselerkrankung leiden. Einige Ärzte davon gehen sogar so weit, Übergewicht und Müdigkeit, Leistungsabfall und Erschöpfung als erste Symptome einer Stoffwechselstörung zu deuten. Auch Kopfschmerzen, seelische Verstimmungen und Depressionen können ebenso erste Hinweise sein wie Hautirritationen, Haarausfall und brüchige Nägel sowie bei Frauen Störungen im Menstruationszyklus.

Falls du solche Symptome bei dir entdeckst, solltest du die Beschwerden unbedingt vom Hausarzt oder einem Endokrinologen (Internist mit Schwerpunkt Funktion und krankhafte Störungen der hormonproduzierenden Organe) abklären lassen. Unter dem Stichwort Stoffwechselanalyse findest du bei uns Antworten auf deine Frage, wie du deine Stoffwechselwerte nach einer Blutabnahme zum Beispiel durch ein Speziallabor auswerten lassen kannst. Die Analyse bietet dir eine wissenschaftlich fundierte Basis, um mit deiner individuellen Stoffwechseldiät für ein schlankeres und gesünderes Leben im Einklang mit deinem Stoffwechsel zu beginnen.

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Quellen:

  • http://www.sport1.de/fussball/bundesliga/2017/02/wegen-mario-goetze-sportmediziner-gieschen-erklaert-stoffwechselerkrankungen
  • https://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_news_652_1_1760_malaria-in-der-schwangerschaft-und-stoffwechselst-rungen-bei-nachkommen.html
  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/60139/Suessstoffe-Studie-belegt-Stoerung-von-Darmflora-und-Glukosestoffwechsel
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16039338